Freitag, 20. Oktober 2017

It's Teatime!

Eine Freundin hat aufgeräumt. Dabei sollten auch einige Altkleider in die Sammlung. "Oder hast du Verwendung für die Sachen?", fragte sie mich, bevor sie sie weggab. Natürlich hatte ich!

Wenn mir jemand so einen Schatz überreicht, schlachte ich das Material bis auf den letzten Knopf oder Reißverschluss aus. Anschließend kommen die Materialien in meine "Vorratskammer", aus der ich kreativ schöpfen kann. Der unbrauchbare Rest geht in den Müll.

Dieses Mal war ein feiner, halbdurchsichtiger Crinkle-Schal dabei. Wer nicht weiß, was Crinkle ist, kann es hier genau nachlesen.

Was geknittert ist, kann in der Regel auch wieder entknittert werden. Es war mir einen Versuch wert, denn beim Auseinanderziehen des Stoffes entdeckte ich die interessanten Bilder, die darauf gedruckt sind. Die konnte man im Crinklezustand überhaupt nicht erkennen.

Also ... Bügeleisen an ... Bügelprobe machen ... Stufe 2 ... geht! Dann schön Stück für Stück ausbügeln ... weg sind die Crinkle!

Anleitung

Doch was nun anfangen mit einem so dünnen, durchscheinenden Stoff? Ich lege ihn auf helles und dunkles Bügelvlies. Was sieht besser aus?



Die Entscheidung fällt leicht. Der helle Hintergrund lässt die Motive milchig-blass erscheinen. Also nehme ich das dunkle.

Ich wähle einen für eine kleine Kramtasche passenden Ausschnitt und schneide das Vlies passend zu, bügele es dann heiß auf und schneide den Stoff rundherum ab.


Die Vorderseite ... es geht um Tee mit Milch und Zucker, um Gemütlichkeit, vielleicht soll dabei noch ein Tea Biscuit genascht werden. Die Motive verschaffen ein behagliches Gefühl.


Auf der anderen Seite wird's auch noch lustig. Drei Teebeutelchen zu drei Teetassen für zwei Teddybären, von denen sich der eine schon so auf den Tee freut, dass er vor Freude auf dem Kopf steht.


Die Rückseiten der beiden Stoffteile unterlege ich mit weichem Volumenvlies, das ich durch Nachsteppen aller auf der Vorderseite zu sehenden geraden Bildlinien befestige. So sieht ein fertiges Teil von hinten aus. Das wird später nicht sichtbar sein, weil die Tasche ein Futter bekommt.


An der Unterkante des so vorbereiteten Stoffes nähe ich ein Rechteck aus Kunstleder an, und zwar rechts auf rechts mit dem Stoff, der dann nach oben geklappt und am Rand knappkantig abgesteppt wird. Auch das Label wird jetzt aufgenäht.


Für das Innenfutter wähle ich aus dem Altkleiderfundus meiner Freundin einen dunkelbraunen Lodenstoff, den ich mit einfachem dunklem Vlies verstärke und den ich anschließend noch diagonal durchsteppe. So wird das Vlies für immer gut fixiert sein. Außerdem sieht das Täschchen auch beim Öffnen innen gut aus. 


Nun habe ich alles beisammen. Ein passender Reißverschluss ist auch schnell gefunden. Da die Länge nicht ganz ausreicht, verlängere ich ihn mit kurzen braunen Stoffstreifen auf die erforderliche Länge.

Wie der Rest genäht wird (und mehr), wird hier ausführlich erklärt. Besser könnte ich es auch nicht erklären.


Bevor ich nun das fertige Täschchen zeige, hier nochmal der Tee-Text in groß:



Wie oft habe ich selbst es auf Reisen erlebt, dass ich in ein Hotelzimmer kam und Tea and Coffee Facilities antraf, die Teesorten aber nicht meinem Geschmack entsprachen. Auch am Frühstücksbuffet suche ich oft vergeblich nach meinem Lieblingstee. So kann ich mir zuhause ein kleines Täschchen packen, das ich bei solchen Gelegenheiten bei mir trage, auf den Tisch stelle und oha ... mir dann nur noch heißes Wasser hole.


Natürlich kann man das Täschchen auch anders verwenden. Als Kosmetiktasche fürs Bad zum Beispiel, für kleine Handarbeiten, für Krimskrams aller Art ... es passt recht viel hinein.





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