Sonntag, 11. Februar 2018

Ordnung ist das halbe Leben - Kreativität allein kann's nicht sein!

Wer kennt das nicht? Man möchte mit einer Arbeit beginnen, doch ständig stehen einem Dinge im Wege, die den Platz blockieren, den man zum Arbeiten braucht. Doch wenn der Platz begrenzt ist, woher dann mehr davon bekommen?

Ich deutete es vor ein paar Tagen schon an ... ich hatte mir mein Nähstübchen mal genau angeschaut und kam dann auf die Idee, mich mal im "unterirdischen" (= untertischlichen) Bereich umzuschauen. Nochmal zur Erinnerung - so sah es dort aus:


Viel zu viele Dinge stehen auf dem Zuschneidetisch, der einfach leer sein muss, wenn man etwas nähen möchte. Wie toll wäre es, wenn ich den Raum unter dem Tisch sinnvoller nutzen könnte!

Im schwedischen Möbelhaus wurde ich letzte Woche dann fündig, hatte online schon alles durchgeplant und in meinem Stübchen durchgemessen. Die Planung war schon vielversprechend.

Am Mittwoch ging es dann auf zum Elch. Bereits am nächsten Tag war alles neu verstaut. Mein Wunsch nach mehr Stauraum wurde optimal erfüllt.

Eben habe ich einen lustigen Schreibfehler getippt (Sauraum statt Stauraum), daher noch der Zusatz:

Vom Sauraum zum Stauraum!!!  ;-)

Nun gibt's was zu sehen - keinen Stau, sondern sinnvolle Ordnung.

Ach ja, eines noch vorweg - die ganze Maßnahme hat mich keine 100 € gekostet!

So sieht die neu hergestellte Ordnung aus

Im Detail:

Ich habe mir zwei KALLAX-Regale besorgt, gleich groß, mit jeweils 4 Fächern, die nach hinten auch offen sind. Dazu gibt es eine ganze Reihe von möglichen Einsätzen, sogar Schubladen und Türen. Aber so solide musste es für meinen Zweck gar nicht sein.
Die Tischplatte, die wir mal im Baumarkt haben zuschneiden lassen (3 cm dick), mussten wir nur von den Böcken auf die zusammengedübelten Regale legen - fertig!

Das Einrichten begann ...

Für bereits verwendete Schnitte und für Prospekte etc. habe ich mir zwei Drahtkörbe zugelegt, die man einfach am Mittelboden befestigt. Sie greifen mit je einer seitlichen Drahtstange (gelbe Pfeile) über den Boden und werden hinten mit einer Klammer (türkisfarbige Pfeile) gehalten, die man auch wieder lösen kann. Genial!

Hier von der Rückseite aus gesehen:




So sieht der beladene Drahtkorb von der Vorderseite aus:



Da KALLAX hinten offen ist, kann ich hinter Behälter (wie hier die alten Waschmittelboxen), die das Fach in der Tiefe nicht ausfüllen, noch andere Sachen legen/stellen, die ich von der Rückseite unter dem Tisch aus erreiche - hier z. B. den Fuß meiner alten Nähmaschine.



Zurück zur Regalvorderseite ...

für Anleitungshefte (es gibt wunderbare Hefte mit Taschenanleitungen, nach denen ich regelmäßig im Zeitschriftenhandel schaue) habe ich mir das Doppelset Zeitschriftenordner FJÄLLA gekauft. 
In dem gelben Aktenordner, den ich bereits hatte, verwahre ich Kleidungsschnitte, die ich mal verwendet habe.



SMÅRASSEL heißen die beiden oberen Pappschachteln, die drei unteren heißen TJENER. Sie brauche ich für verschiedenes Material, was ich auf den nächsten Fotos zeige.



SMÅRASSEL enthält (links) Perlen und Knöpfe und mein Bügellineal (zum Erleichtern von Säumvorgängen), in der rechten Kiste verwahre ich größere Stoffschnipsel (ich kann sie alle gebrauchen - für Applikationen, Gepatchtes etc.).



Die Inhalte der drei TJENER-Schachteln (v. l. n. r.): Gurte, Kordeln und Bänder - - - Verschnittreste von Vlieseinlagen - - - Reißverschlüsse



Hinter den Zeitschriftenordnern ist noch Stellplatz. Hier sind die Kleberflaschen gelandet, ein Glas mit Holzperlen und zwei Tischmülldosen, die ich während meiner Nähprozesse für kleine Schnipselchen, abgeschnittene Fäden etc. auf den Arbeitsplatz stelle (an jedem Platz eine = Bügelbrett / Tisch mit Nähmaschine/ Zuschneidetisch). Es ist unheimlich lästig, wenn man während des Nähens oder Zuschneidens ständig nach einem Müllplatz suchen muss. Die durchsichtigen Dosen enthielten mal Nüsse und sie sind sehr praktisch für diesen Zweck.



Nun kommen wir zu dem linken Regal unter dem Tisch. Was hier aufbewahrt wird, muss nicht täglich zugänglich sein. Ich muss dazu dann auch unter den Tisch kriechen. Daher landen hier in den beiden hinteren Fächern Stoffvorräte, meine kreative Ursuppe.



Davor findet das Schubladenelement aus einer alten Küche Platz, das vorher immer ein Störfaktor auf dem Zuschneidetisch war. In diesen sechs Schubladen hebe ich verschiedene Werkzeuge und Materialien auf, die man so zum Nähen braucht.
Darunter befindet sich der zweite Drahtkorb für Prospekte, Ideensammlungen usw..



Die wunderschönen Musterkataloge, die ich geschenkt bekam, stehen vorläufig unter dem Tisch, werden aber nach und nach "ausgeschlachtet". Die Stoffe sind hervorragend für kreative Patchworkarbeiten geeignet, da sie oft farblich sortiert sind.




In der Mitte ist noch Raum genug für einen alten Wäschekorb, in dem ich Füllmaterial aufbewahre.  



Dazu noch ein Tipp:
Statt teures Bastelfüllmaterial zu kaufen, kann man auch günstige Kissenfüllpakete bei diversen Discountern (z. B. kik) erwerben. Ich brauche diese Füllwatte z. B. für Handy- oder Tabletkissen, bei denen es auch nicht so sehr auf chemische Unbedenklichkeit wie etwa bei Kuscheltieren für Kleinkinder ankommt.
Auch die Aufhängebügel von den Raumausstattungsmustern lege ich in den Wäschekorb. Bei Ausstellungen kann man genähte Taschen daran aufhängen.




Das Schönste zum Schluss:
Der freie Zuschneidetisch!!!
Das Kleinteilemagazin aus dem Baumarkt, das ich schon sehr lange verwende, soll (ausgetauscht gegen ein größeres / das jetzige möchte mein Schatz für den Keller) an die Wand geschraubt werden. Die sehr praktische Lampe (flach zusammenklappbar) ist beweglich und kann so der Arbeit folgen.



Über meinem Arbeitsplatz hängt ein Kalender mit inspirierender Energie - ein Nordlichtkalender! Rechts daneben will ich das Kleinteilemagazin aufhängen.



Bei der Gelegenheit schauen wir uns nochmal im ganzen Zimmer um ...

auf den Fensterbänken sind die Nähgarnhalter untergebracht. Ich habe mir als Vielnäherin inzwischen einen großen Satz Untergarnspulen zusätzlich gekauft, um möglichst zu jeder Nähgarnfarbe das Untergarn gleich parat zu haben. Ich muss ja oft das Nähgarn wechseln und es nervt sehr, wenn man jedes Mal erst ein passendes Untergarn aufspulen muss. Früher dienten dazu höchstens fünf Spulen, die dann übereinander mehrere Farben enthielten. Heute für mich undenkbar!

Auf dem Tisch unter dem Fenster wird an der Maschine genäht.



Auf der anderen Raumseite steht vor einem Schrank, der selten gebraucht wird, das Bügelbrett. Hier werden viele Arbeiten im Stehen ausgeführt, insbesondere Bügelvorgänge.



Neben dem rechten KALLAX-Regal ist noch Platz für eine Tüte, die Papiermüll aufnimmt und eine Tüte für mein kleines Schneidebrett und diverse Pappen.
Auf dem Kleiderschrank liegen alle Vliesvorräte und eine weiße Papiervliesdecke auf einer Rolle, aus der ich Schnitte zuschneide - ein Tipp, den ich in meiner Nähgruppe bekam.



Zwischen Nähtisch und Zuschneidetisch ist noch Platz für meine alte Nähmaschine (die noch funktioniert) und meinen Wollkorb mit unfertigen Projekten.



Unter dem Nähtisch sind meine gesamten Wollvorräte in Plastikwannen mit Deckeln untergebracht.



Links vom Nähtisch steht ein selbstgebauter Kleiderständer, auf dem weitere Mustervorräte hängen, die ich mit einem alten Bettbezug vor Sonnenlicht schütze.



Am Boden ist noch Platz für das Ärmelbrett und weitere Wollvorräte.



Ein leichter Papierkorb (DOKUMENT aus dem schwedischen Möbelhaus) kann mitwandern, steht aber in der Regel unter dem Bügelbrett, so dass ich Abgeschnippeltes gleich nach unten fallen lassen kann.





Und wenn wir uns nun umdrehen, um das Zimmer zu verlassen, kommen wir am Spiegel vorbei, der mir zeigt, wie Genähtes am Körper sitzt.



Tschüss, du schönes Nähstübchen! Dich betrete ich gerne wieder. Du bereitest mir unzählige schöpferische Stunden, die mich glücklich machen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Lieber Blogleser, liebe Blogleserin,

ich freue mich über Deinen Kommentar, beantworte auch Kommentare, die sich persönlich an mich wenden (keine schlichten Like-/Don't-like-Aussagen).
Wenn Dein Kommentar nicht gleich erscheint, liegt es daran, dass er vor der Veröffentlichung von mir persönlich gelesen wird. Hab dann bitte etwas Geduld.
Danke für Deine Worte an mich!
Ulrike