Montag, 26. März 2018

Meine zweite Origamitasche

Zur Erinnerung:




Weil sie so einfach geht und für Kreativität viel Spielraum lässt, habe ich mal wieder eine Origami-Tasche genäht. Ich hatte einen Musterkatalog auseinandergenommen und wollte die ansprechenden Musterstücke geschickt zu einem Patchworkstoff zusammenfügen, da es sich ja jeweils um ein nur kleines Stück Stoff handelte. 

Ich wählte zunächst aus allen Mustern gleichfarbige Stoffstücke aus. Das Material war bei allen Stoffmustern gleich, auch die Dicke und die Webart. Da die Stoffstücke einer Farbe nicht ausreichten, nahm ich eine zweite, harmonierende Farbe dazu. So kamen Hellblau und Rosa zusammen. Ich legte die Stoffe beliebig auf den Schnitt, der aus einem Rechteck der Größe 30 cm x 90 cm besteht.



Nach dem Nähen der Tasche (Anleitungen dazu gibt es reichlich im Internet!) verband ich die beiden oberen Zipfel mit ein paar kurzen Nähten. 



Diese Stelle habe ich unter einem Lederhandgriff verborgen, der beim Waschen der Tasche abgeknöpft werden kann. Dazu habe ich feste Nähfrei-Druckknöpfe besorgt, wie man sie auch für Sporttaschen verwendet.




Mit den wenigen Stickstichen meiner Husqvarna habe ich ein paar Zierstiche angebracht, um den Stoff etwas fülliger wirken zu lassen. Vorher hatte ich das gesamte Patchwork auf Volumenvlies aufgebügelt. Die Innenseite der Tasche ist mit einem fein gestreiften Vorhangstoff gefüttert, der einen eben solchen Glanz aufweist wie der Außenstoff.



Die mit Strickzeug befüllte Tasche - der ideale Verwendungszweck!



Brüderlein und Schwesterlein


Der Musterkatalog bietet noch mehr solche Stoffmuster - in anderen gut miteinander harmonierenden Farben ... da geht noch was!

Zwei in eins - eine Wendetasche

Die bereits erwähnte Wendetasche ist fertig ... so sieht das Ergebnis aus:




Die Tasche habe ich bereits am Samstag verschenkt.

Mittwoch, 21. März 2018

Nochmal derselbe Schnitt ...

Aus drei verschiedenen Vorhangstoffen (oder Bezugsstoffen - je nachdem, was man daraus fertigt) entstand die nächste Tasche - nach dem gleichen Schnitt wie die Tasche "Cognac Tiger". Einen Namen habe ich für meine neue Tasche noch nicht gefunden. Sie passt sehr gut zu olivgrüner und dunkelblauer Kleidung, wie z. B zu diesem Trenchcoat hier:


Man erkennt das Schema wieder, wenn ich beide Taschen nebeneinander hänge - und doch sehen sie sehr verschieden aus:


Die Rückseite
Innen hat die Tasche ein seidiges, schlammgrünes Futter und eine Reißverschlussinnentasche, die mir inzwischen immer besser gelingt. Der Träger ist wieder wattig gefüllt, so dass er nicht auf der Schulter drückt.


Bei dieser Tasche habe ich den Knopf selbst hergestellt. Es gibt dazu Knöpfe aus Kunststoff, die man beziehen kann. Ich habe ein Kreismotiv aus dem Taschenstoff verwendet.


Zu der Tasche habe ich mir wieder ein passendes Kramtäschchen genäht. Die Außenseite ist mit kleinen Applikationen aus Motiven des Taschenstoffs verziert. Am unteren Rand habe ich Kunstleder verwendet. So hat das Täschchen mehr Standfestigkeit und ist auch unempfindlicher.


Dieses Mal habe ich das Täschchen mit einer dünnen Lage Schaumstoff (für Näharbeiten) gefüttert und diese Lage diagonal festgesteppt, denn man kann sie nicht aufbügeln. Ein kleines Innenfach ist auch eingenäht.


Das komplette Set:

Der FLOW ist wieder da!

Am vergangenen Wochenende habe ich alle Stoffmuster, die mir so großzügig zur Verfügung gestellt wurden, in mein Sortiment eingeordnet. Das heißt, dass ich -zig Musterkataloge auseinandergenommen habe, um die Stoffe jederzeit verwenden zu können. Es blockiert den Flow, wenn man die Kataloge erst aufschrauben muss, wenn man ein bestimmtes Stoffstück braucht. 

Heute möchte ich meinen nun optimal gestalteten Werkplatz und meinen Vorrat einmal zeigen - das Ergebnis von drei Tagen Arbeit (ich war wie im Fieber, wollte auch meinen Werkplatz im Keller, wo ich Stoffe bemale und bedrucke, endlich wieder frei haben von den vielen Katalogen).

Der Zuschneideplatz besteht aus einer Holztischplatte, auf der ich Schnitte ausrädeln, zuschneiden und allerhand anderes werkeln kann. Über dem Tisch habe ich mir in einem alten Bilderrahmen, den ich beim Aufräumen entdeckte, eines der schönen Großfotos aus den Musterkatalogen aufgehängt. Diese Bilder werde ich immer wieder mal wechseln.

Rechts an der Wand hängen meine beiden Kleinteilemagazine aus dem Baumarkt. In ihnen bewahre ich Steck-, Näh- und Sicherheitsnadeln, Nähklammern, D-Ringe, Karabinerhaken, Häkchen und Ösen, vielerlei Knöpfe, Perlen und unzählige andere kleine Utensilien auf, die ich zum Nähen brauche.

Darauf steht oben ein letzter Musterkatalog, den ich so lassen möchte, weil diese Kataloge auch einfach schön anzusehen sind.



Der Tisch ist endlich frei!!! 

Er liegt auf zwei einfachen Ikea-Regalen (Kallax). Auch sie sind sehr praktisch vom Nutzen her. Hier bewahre ich auf der rechten Seite Nähanleitungen in Heften und Büchern, verwendete Schnitte, Reißverschlüsse, Gurte, Vlieseline-Reste und anderes mehr auf.

Zwischen Tisch und Schrank ist Platz für einen Papierkorb, der bei meinen Arbeiten sehr wichtig ist, damit Abfälle gleich vom Arbeitsplatz verschwinden.

Hinten in der Ecke steht neben der Lampe mein Werkzeugkasten (auch aus dem Baumarkt), mit dem ich zur Nähgruppe fahre. So habe ich immer alles dabei, was ich brauche.



Unter dem Tisch steht ein alter Wäschekorb, in dem ich Füllwatte und Jutestoff aufbewahre. In dem linken Kallax-Regal habe ich einen Teil der Stoffmuster untergebracht.

Meine alte Nähmaschine von Singer steht links daneben. Sie ist meine Ersatzmaschine ... für den Fall aller Fälle ...



Meine neuere Husqvarna steht auf dem Nähtisch, auf den Fensterbänken sind auf Nagelbrettern meine Garnrollen und die dazu jeweils passenden Untergarnrollen griffbereit.

Am Bügelbrett werden auch viele Aufgaben ausgeführt. Es dient nicht nur dem Bügeln (was man dem Bezug leider schon ansieht).



Und nun geht's in mein Paradies ... das Stofflager, das sich nun enorm gefüllt hat. So ist aus meinem früheren Arbeitszimmer ein Lager geworden, in dem ich lustvoll stöbere und mit Farben und Mustern spiele, bevor ich ein neues Projekt beginne.


Und hier beginnt schon wieder eines:




Es wird eine Wendetasche werden, die man je nach Laune von der einen oder der anderen (Innen-)Seite benutzen kann.

Es macht jetzt so viel Spaß, mich in meinen Kreativbereich zurückzuziehen und einfach zu "spielen" ...

Mittwoch, 14. März 2018

Nähanleitung für Dummies - "Stuhlkissenbezug"

Ein Kissenbezug ist im weitesten Sinn irgendwie auch eine Tasche, daher passt die Anleitung auch in dieses Blog.

Heute will ich zeigen, wie man zu einer vorhandenen Stuhlkissenauflage einen neuen Bezug näht. Als ich das beim ersten Mal gemacht habe, ging ich mit nur sehr wenig Erfahrung daran. Da ich durch das Nähen von Taschen inzwischen viel dazugelernt habe, gelingt mir ein solcher Bezug heute viel besser und handwerklich korrekter.

Ich werde nun in Bildern zeigen, wie man vorgehen muss:

Der alte Kissenbezug - er hat eine gute Qualität (gefällt uns nur nicht mehr), auch das Sitzkissen darin, das wir vor über 30 Jahren bei einem Raumausstatter fertigen ließen, ist noch in Ordnung. Wer neue Stuhlkissen fertigen möchte, sollte sich solche Schaumstoffinlets bei einem Polsterer oder Raumausstatter bestellen. Ich verwende die Inlets der alten Kissen, da sie noch gut erhalten sind.

Der Bezug ist entfernt und wird für den Schnitt noch gebraucht. Hier ist das Inlet zu sehen - eine Schaumstoffplatte, die an den Ecken rund geformt ist. Die Platte ist mit einem Vlies bezogen. So lässt sie sich besser mit dem Stoff beziehen, da der auf der Platte dann besser verschiebbar ist.

Die Kante, die zur Stuhllehne hin zeigt - hier werden am Bezug der Reißverschluss und die Bändchen sitzen.

Ich fertige nach dem alten Bezug einen Schnitt für die beiden Seiten des Bezuges an. Dabei nehme ich sehr sorgfältig die Maße der Vorlage ab und berücksichtige rundherum die Nahtzugabe von 1 cm. Wenn man dies sehr genau ausführt, erleichtert das später das Nähen.

Der Bezugsstoff wird doppelt zugeschnitten. Bei diesem gestreiften Stoff muss man das Muster beachten. Es soll auf Ober- und Unterseite des Kissens fortlaufen. Dazu schneidet man den Bezug mit doppelt gelegtem Stoff zu, wobei die gleichfarbigen Streifen genau aufeinander liegen müssen.

Für die Bändchen drehe ich mit dem Handmixer aus einem festen Baumwollgarn zwei Vierfachkordeln, die nicht zu locker sein sollten. Die Länge beträgt jeweils ca. 80 cm (wird später zur Hälfte gelegt). Wer will, kann natürlich auch farblich passende Schrägstreifen nehmen oder aus dem vorhandenen Stoff passende Bändchen nähen. Ich wollte es mir nicht zu kompliziert machen und finde diese Lösung auch gut.

Auf der Reißverschlussseite des Bezuges wird der Stoff jeweils um einen Zentimeter nach innen gedämpft.

Die Bezugflächen werden rechts auf rechts gelegt. Dabei wird genau Knick auf Knick gelegt und diese Linien werden im mittleren Bereich mit Nadeln vorläufig zusammengesteckt. Hier ist viel Sorgfalt erforderlich! 

Nun werden die Kordeln zur Hälfte gelegt und mit der Schlaufenseite rechts und links mit geringem Abstand von den Seiten zwischen die beiden Stofflagen gelegt. Dabei sollten die Schlaufen etwas über die Nahtzugabe hinausschauen.

Der Verlauf der Kordel ist hier mit zwei hellen Linien angedeutet (unter dem Stoff bis in die rechte untere Ecke des Bildes). Am roten Pfeil schaut sie dann heraus. Eine Klammer hält die Kordel fest.

Dies wird an beiden Seiten gleich vorgenommen.

Mit einem Stift wird ca. 4 cm vom Rand eine Markierung gezeichnet (Pfeil), bis zu der die Naht genäht werden wird. Zwischen den Markierungen bleibt dann der Schlitz für den Reißverschluss frei.

Beim Nähen der beiden kurzen Strecken wird gleich auch die Kordel mit ein paar Zickzackstichen vor- und rückwärts zusätzlich gesichert. Dies wird später eine stark strapazierte Stelle sein!

Die zusammengenähten Stoffe werden nun auf die andere Seite gedreht, so dass rechts nach oben zeigt. Ich bügele den Schlitz für den Reißverschluss mit Dampf noch einmal sorgfältig nach.

Ich fixiere die so voreinander stoßenden Stoffstücke mit einem Iso-Band oder einem Malerkreppband. Dieses muss sich hinterher spurlos wieder entfernen lassen.

Ich entferne die heraushängenden Fädchen (roter Pfeil) sorgfältig, damit sie später nicht den Reißverschluss blockieren. Am türkisfarbigen Pfeil schneide ich die Nahtzugabe jeweils etwas ein, damit sie sich nach beiden Seiten auseinanderlegen lässt.

Ich klebe auf die Oberseite des passend zugeschnittenen Reißverschlusses (vom Meter, der ist viel preiswerter!) Stücke eines Stoffklebebandes. Kleine Stückchen reichen zum Fixieren, das spart Geld. Mit der Spitze einer Stickschere entferne ich die Papierflächen.

Ich klebe den Reißverschluss mit der rechten Seite auf die Unterseite des Bezugsstoffes, und zwar so, dass die Zäckchenreihe GENAU MITTIG unter den Schlitz kommt. Die Reißverschlussenden sollten über die Schlitzenden hinausreichen.

Auf der Vorderseite kann ich nun den Klebestreifen entfernen und überprüfen, ob der Schlitz geschlossen aussieht.

Zur Sicherheit stecke ich den Reißverschluss von der Vorderseite aus noch mit ein paar Stecknadeln fest und nähe dann im Abstand von wenigen Millimetern den Reißverschluss im Steppstich an (Reißverschlussfuß / Stichlänge 3 mm).

So sieht der befestigte Reißverschluss auf der Rückseite aus.

An den Enden habe ich jeweils ein paar Stiche quer über den Reißverschluss genäht, dreimal vor und zurück, denn der Zipper muss ja an beiden Enden gestoppt werden.

Die Bändchen binde ich auf der Außenseite zu einer Schleife zusammen, damit sie beim Zusammennähen der Bezughälften nicht dazwischen geraten. WICHTIG: Der Reißverschluss muss jetzt geöffnet werden, sonst kann man den Bezug nachher nicht wenden.

Den Bezugstoff lege ich nun sehr sorgfältig rechts auf rechts, stecke den Rand mit Nadeln zusammen und achte dabei darauf, dass die Streifen GENAU aufeinander treffen (roter Pfeil). Dann nähe ich einmal um den Kissenrand herum (Stichlänge 2 mm).

Anschließend schneide ich die Ecken und die Reißverschlussenden etwas zurück (Pfeile).

Auch die Nahtzugabe an den Rundungen wird vorsichtig zurückgeschnitten.

Der Bezug wird jetzt auf rechts gedreht und einmal von beiden Seiten gedämpft.

Nun nehme ich das Inlet und falte es längs zur Hälfte, um es möglichst gleichmäßig in den Stoff ziehen zu können.


Komm - kriech rein!

Ich stecke das Inlet sorgfältig in alle vier Ecken und streiche den Stoff gleichmäßig darüber aus.

Ich schließe den Reißverschluss, führe dabei einen Finger hinter dem Reißverschluss mit, damit er sich nicht im Vlies des Inlets verhakt.

Die heraushängenden Kordeln versehe ich mit einem Knoten und richte ihre Länge nach der Vorgabe des alten Bezuges.

Fertig - passt!

Anbinden - setzen bitte!


Auf die gleiche Weise gefertigt!

Ich hoffe, Du fühlst Dich nun auch in der Lage, Kissenbezüge für Deine alten Stuhlkissen zu nähen, selbst, wenn Du blutiger Nähanfänger bist.